Weihnachtsgruß
Liebe Freunde der Leichtathletik in der LVN-Region Mitte,
liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter,
liebe Trainerinnen und Trainer,
liebe Kampfrichterinnen und Kampfrichter,
liebe Athletinnen und Athleten!
Das hatten wir uns ja wirklich etwas anders vorgestellt. Wenn auch spontan und etwas überrascht, aber doch voller Tatendrang hatten wir uns als neuer Vorstand der LVN-Region Mitte im Januar dieses Jahres an die Arbeit gemacht mit klaren Zielen: Offene und intensive Kommunikation mit den Vereinen, qualitativ hochwertige Regionsmeisterschaften, Weiter-entwicklung der Jugendarbeit und vieles mehr.
2020 - Dieses Jahr war auch für unsere geliebte Leichtathletik ein schwieriges Jahr. Versucht man einmal die Highlights zusammenzustellen, so reden wir zunächst einmal weniger von Titeln und Rekorden, sondern viel mehr von
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Training alleine oder zu zweit im Park, im Wald, der Garageneinfahrt oder mitten auf der Straße. Die Trainerinnen und Trainer mussten kreativ sein, neue Wege finden und vor allen Dingen ihre Schützlinge bei Laune halten.
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Training vor dem PC auf dem Teppichboden oder der Gymnastikmatte. Während die Athletinnen und Athleten versuchten dem Trainer am anderen Ende der Leitung zu folgen, sammelten viele Trainerinnen und Trainer ganz neue technische Erfahrungen.
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Training auf dem Sportplatz, aber eben nicht mit vielen wuselnden Kindern in einer großen, lauten und begeisterten Gruppe, sondern vielmehr mit vielen Litern Handdesinfektion, Flächendesinfektion, Handtüchern und Hütchen bzw. Reifen, die Abstände gewährleisten mussten.
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Denkprozesse vor dem Computer, mal alleine und mal in Konferenzen. Das Schreiben von immer neuen Hygienekonzepten, das Abgleichen mit neuen Schutzverordnungen und Allgemeinen Verfügungen. Vereinsvorstände und Abteilungsleiter waren hier besonders gefordert.
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Organisation von sportlichen Wettbewerben, nachdem zunächst geklärt werden musste, was der Unterschied zwischen einem Wettbewerb und einem Sportfest ist. Kilometerweise Absperrbänder, etliche Kreidepfeile und Hinweisschilder. Für die erfahrenen Orga-Teams in den Vereinen eine riesige Herausforderung.
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Organisation von virtuellen Läufen. Dieses Konzept musste zunächst einmal erfunden werden. Was braucht es dazu? Wie motiviert man die Läufer und garantiert trotzdem Abstand und Sicherheit? Hier waren neben Vorständen und Orga-Teams auch Lauftreffleiter gefragt.
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Sicherstellen des ordnungsgemäßen Ablaufs von Veranstaltungen. Nicht nur die richtige Weite musste gemessen werden, sondern auch noch sichergestellt werden, dass der Speer erst desinfiziert und dann zurückgestellt wurde. Die Bedeutung von Handschuhen wuchs immens. Unsere Kampfrichterinnen und Kampfrichter haben hier das Unmögliche möglich gemacht.
Und zwischen all diesen neuen Situationen und Herausforderungen standen die Athletinnen und Athleten, die Volksläuferinnen und Volksläufer und die jüngsten Sportlerinnen und Sportler, die einen Winter fleißig trainiert hatten, sich teilweise schon auf Trainingslager und viele Wettkämpfe im Sommer gefreut hatten und viele Stunden pro Woche für Training opfern wollten. Ihr Durchhaltevermögen konnte in diesem Jahr nur beeindrucken.
25 Nachwuchsathletinnen und -athleten aus der LVN-Region Mitte schafften es so zu den Deutschen Jugendmeisterschaften, einer gespenstischen, aber doch würdigen Veranstaltung. Sie zeigten hervorragende Leistungen. Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, Dreisprung WJU18) und Gregory Minoue (TV Angermund, 110 m Hürden MJU20) konnten sich gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen und wurden Deutsche Meister. Viktoria Heising (TLV Germania Überruhr, 400 m Hürden WJU18) beeindruckte mit Silber und Julia Holzmann (TV Ratingen, Dreisprung WJU18) durfte über Bronze jubeln. Zwölf weitere Athletinnen und Athleten nahmen Urkunden mit nach Hause.
Schon zuvor bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig, einem riesigen Stadion mit leeren Tribünen, durfte in der Region Mitte gejubelt werden. Maximilian Thorwirth, der immer stärkende werdende Läufer vom SFD 75 Düsseldorf-Süd, lief ein mutiges Rennen über 5000 m und wurde mit der Silbermedaille belohnt. Die gleiche Medaille sicherten sich in starken 2:02,07 min. Tanja Spill aus Dormagen über 800 m, Djamila Böhm (ART Düsseldorf) über 400 m Hürden und ihre Vereinskameradin Jessie Maduka im Dreisprung. Weitere TOP8-Platzierungen gingen nach Mönchengladbach und Uerdingen.
Und auch unsere jüngsten DM-Aspiranten durften noch an den Start gehen. Kurzfristig wurde in Halle/Saale die U16-DM im Mehrkampf aus der Taufe gehoben. Seine Chance nutzte Alvar Adler (ART Düsseldorf) dabei optimal. Der M14-Athlet setzte sich nach zwei langen Tagen im Neunkampf mit 5154 Punkten durch, mit Ernest Schulze landete ein weiterer Düsseldorfer im gleichen Bewerb auf Rang 8.
Besonders schwer war das Jahr auch für die Leichtathletinnen und Leichtathleten in den Seniorenklassen. Es war schon schwierig überhaupt Wettkämpfe zu finden. Drei Athletinnen und Athleten aus der LVN-Region Mitte machten sich auf den Weg zur einzigen Deutschen Meisterschaft im Mehrkampf und Gewichtswurf in Zella-Mehlis. Gleich zwei Medaillen gingen hier nach Solingen: Helgard Houben (Solinger LC) errang den nationalen Titel im Mehrkampf der W75 und Katrin Gewinner (TSV AufderHöhe Solingen), die nach fünf Disziplinen in der W35 nur zwei Konkurrentinnen den Vortritt lassen musste. Joachim Bernhardt (Post SV Düsseldorf) schaffte es in der M70 auf den fünften Rang.
Hinzu kamen schon zahlreiche TOP-Leistungen bei den Deutschen Hallen- und Cross-Meisterschaften, die vor dem Lockdown noch unter normalen Bedingungen stattfinden konnten. Wir gratulieren unseren Athletinnen und Athleten und den Trainerinnen und Trainern noch einmal ganz herzlich.
Neben den Meisterschaftsangeboten des Landesverbandes hat sich auch die LVN-Region Mitte mit zwei Nachwuchswettkämpfen für die U14 & U16 in Essen und Mönchengladbach, einer Kinderleichtathletik-Veranstaltung in Kooperation mit der DJK Novesia Neuss und vielen Beratungsgesprächen mit ausrichtungswilligen Vereinen um ein Wettkampfangebot in näherer Umgebung bemüht. Wir bedanken uns bei allen, die dabei geholfen haben.
Natürlich war der Vorstand der Region Mitte auch sonst nicht untätig: Aktualisierung der umfangreichen, schon beinahe historischen Ehrungsliste der Region, Vorbereitung von zahlreichen Ehrungen verdienter Sportlerinnen und Ehrenamtlerinnen, Planung einer Stadion-Datenbank (Informationen liegen diesem Schreiben bei), Kommunikation mit Vereinen, Verband und den anderen Regionen, intensive Arbeit an der Entwicklung von Regionsrekorden, deren Veröffentlichung wir uns bald erhoffen, Intensivierung der Social-Media-Arbeit und vieles mehr standen auf dem Programm. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei meinem gesamten Vorstand, dem Jugend-Vorstand und den zahlreichen Beauftragten für die intensive Arbeit zu bedanken. Ihr habt alle einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung der LVN-Region Mitte beigetragen.
Nun ist dieses ungewöhnliche Jahr also bald Geschichte, hoffen wir auf eine Besserung in 2021 und eine Rückkehr zu einer Normalität, die unseren geliebten Sport wieder möglich macht. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten an der Basis für die kollegiale, zeitnahe und meist zielorientierte Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten und die geleistete Arbeit in den Vereinen. Nur durch eure ständigen Ideen, eure Kreativität und eure Bereitschaft zu großem Engagement kann die Leichtathletik sich weiter entwickeln.
Bleibt gesund, passt auf euch auf und - besonders an die Athletinnen und Athleten - bleibt fit!
Mit den besten Wünschen für das bevorstehende Weihnachtsfest und den Übergang in das Jahr 2021,
Essen, den 14. Dezember 2020
Tim Husel
(Vorsitzender der LVN-Region Mitte)